Sex-Drugs-Literatur-Benjamin-SchmidtEin geschwollener Hodensack, der in fiebrigen Horrorfantasien ein seltsames Eigenleben entwickelt, ein sexuell frustrierter Ehemann, der seinen Exhibitionismus beim Staubsaugen entdeckt, die Erzählungen von Benjamin Schmidt sind voll von schrägen Charakteren und Begebenheiten.

Mit Ideenreichtum und erzählerischem Feingefühl führen sie durch ernüchternde Szenen eines jungen Untergrundautors auf Tour und beschreiben das triste und oft urkomische Dasein irgendwo zwischen Alltag und Abenteuer. Dabei liegt dem Humor dieser Geschichten immer auch eine diffuse Traurigkeit zugrunde.

Wenn die fragile Illusion der Vertrautheit nach einem One-Night-Stand über zwei Menschen zusammenbricht oder die Gedanken eines jungen Mannes, kurz vor seinem Selbstmord, wie ein Film vor dem inneren Auge des Lesers ablaufen, kommt man der Hölle, die zwischen den Sekunden, den Minuten, Stunden und Tagen lauert, gefährlich nahe. Denn dort gibt es nicht nur Leiden, dort wird auch am lautesten gelacht.

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